Song Contest: Organisatoren reagieren auf Morddrohungen

Einen Monat vor dem Finale des Eurovision Song Contest in Malmö haben die Veranstalter „gezielte Kampagnen“ in den sozialen Netzwerken gegen teilnehmende Künstler und Künstlerinnen scharf verurteilt. Jede Form von Onlinemissbrauch, Hassrede oder Belästigung, die sich gegen Künstlerinnen und Künstler oder andere mit dem Wettbewerb verbundene Personen richte, werde abgelehnt, teilte der Song-Contest-Veranstalter, die Europäische Rundfunkunion (EBU), mit. Die Erklärung komme inmitten von Berichten, wonach etwa Israels Sängerin Eden Golan Morddrohungen erhalten habe, wie dazu der britische „Guardian“ berichtete.

Man verstehe, dass sich die Menschen an einer Debatte beteiligen und ihre Ansichten über die aktuellen Ereignisse im Nahen Osten zum Ausdruck bringen wollten, wie die EBU weiter mitteilte. Sie sei jedoch über „gezielte Kampagnen in sozialen Netzwerken gegen einige unserer teilnehmenden Künstler“ besorgt. Diese ins Visier zu nehmen, sei „inakzeptabel und völlig unfair“.

Geänderter Beitrag

Die israelische Song-Contest-Teilnehmerin wird in der EBU-Erklärung namentlich nicht genannt. Israels Beitrag sorgt angesichts des Gaza-Krieges von Anfang an für heftige Debatten. Die EBU hatte Israel aufgefordert, den Text von Golans Lied „October Rain“ (auf Deutsch: Oktoberregen) zu ändern, da er als zu politisch angesehen wurde. Das ursprüngliche Lied galt als Anspielung auf die Opfer des beispiellosen Großangriffs der radikalislamischen Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober, der den Krieg im Gazastreifen auslöste.

Im vergangenen Monat akzeptierte Eurovision die Teilnahme der israelischen Künstlerin mit einem anderen Lied, „Hurricane“ (auf Deutsch: Hurrikan). Es handelt sich um die gleiche Musik, jedoch um einen anderen Text. Der ESC ist in diesem Jahr im schwedischen Malmö. Die beiden Halbfinale finden am 7. und 9. Mai statt, das Finale am 11. Mai. Österreich ist mit der Sängerin Kaleen und „We Will Rave“ im Rennen.