„Freiheitsindex“: Vertrauen in EU leicht gesunken

In Österreich ist das Vertrauen in die EU seit 2018 leicht zurückgegangen, zeigt der heute veröffentlichte „Freiheitsindex 2023“ von NEOS. Laut der von Foresight (früher SORA) durchgeführten Studie (2.081 Telefon- und Onlineinterviews, Schwankungsbreite 2,1 Prozentpunkte) ist der Anteil derer, die der EU gar nicht vertrauen, von 21 auf 31 Prozent gestiegen. NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger plant nun eine Wahlkampftour an Orte mit besonders großer EU-Skepsis.

Kaum geändert hat sich im Fünfjahresvergleich der Anteil jener, die der EU sehr oder ziemlich vertrauen (36 Prozent gegenüber 39 im Jahr 2018). Der Wegfall der Grenzkontrollen und die Bewältigung großer Zukunftsfragen wie der Kampf gegen den Klimawandel und die Sicherung der Energieversorgung wurden von den allermeisten Befragten als Nutzen der EU gesehen.

Der Aussage, dass die EU zusätzliche Möglichkeiten und Freiheiten bedeute bzw. den wirtschaftlichen Wohlstand Europas sichere, stimmte hingegen nur die Hälfte der Befragten zu. Hier übertrage sich die aktuelle wirtschaftliche Lage auf die Bewertung der EU, so Sozialforscher Günther Ogris bei der Pressekonferenz.

Jüngere und höher Gebildete sehen viele Vorteile

Besonders viele Vorteile durch die EU sahen Jüngere und höher Gebildete, Männer, Menschen aus dem obersten Einkommensdrittel und jene, die der Meinung sind, dass sie durch ihre politische Beteiligung etwas bewirken können.

Das Freiheitsgefühl im Land hat sich laut Studie im Vergleich zu den vergangenen Jahren etwas erholt, 66 Prozent fühlten sich (eher) frei. Die Zahlen sind laut Ogris aber immer noch nicht auf dem Stand vor der Pandemie, und die Mehrheit sei weiter pessimistisch, wie sich Österreich weiterentwickeln wird.