USA: Grenzwerte für „ewige Chemikalien“ in Leitungswasser

In den USA werden erstmals landesweite Grenzwerte für „ewige Chemikalien“ in Leitungswasser eingeführt. Die Vorgaben für PFAS-Chemikalien sollten „Tausende Todesfälle“ verhindern, teilte die US-Umweltbehörde EPA heute in Washington mit. Es handle sich um die „stärkste jemals von der EPA zu PFAS ergriffene“ Maßnahme, hob Behördenchef Michael Regan hervor.

PFAS ist die Abkürzung für per- und polyfluorierte Alkylverbindungen, eine große Gruppe von synthetisch hergestellten Molekülen. Sie kommen bereits seit den 1940er Jahren wegen ihrer Hitzebeständigkeit und Undurchlässigkeit zum Einsatz, etwa in wasserfesten Textilien, Anti-Haft-Beschichtungen, Waschmitteln und Kosmetika.

Grenzwerte auch in EU

Wegen ihrer in der Industrie geschätzten Eigenschaften sind diese Chemikalien aber praktisch unzerstörbar und reichern sich in der Natur und im menschlichen Körper an. Nach Angaben der EPA werden einige der PFAS mit Krebs in Verbindung gebracht.

Etwa ein Dutzend US-Bundesstaaten haben bereits Grenzwerte für „ewige Chemikalien“ in Trinkwasser eingeführt. Wenn diese strenger sind als die neuen nationalen Vorgaben, dürfen sie diese beibehalten. Auch in der EU gelten bereits PFAS-Grenzwerte.

Die nun in den USA festgelegten Obergrenzen seien „unter den strengsten der Welt oder die strengsten überhaupt“, erklärte Melanie Benesh von der Organisation Environmental Working Group (EWG). Die neue Regelung sei daher „historisch“ und „ein großer Sieg für die öffentliche Gesundheit in den USA“.