Drohungen des Iran: Blinken telefoniert mit Amtskollegen

Angesichts eines möglichen iranischen Vergeltungsangriffs auf Israel hat US-Außenminister Antony Blinken seine Amtskollegen in China, der Türkei und Saudi-Arabien dazu aufgerufen, den Iran von einer Eskalation abzuhalten.

Eine Reihe von Telefonaten hätten in den vergangenen 24 Stunden stattgefunden, teilte der Ministeriumssprecher Matthew Miller gestern in Washington mit. Ähnliche Gespräche würden mit europäischen Verbündeten und Partnern geführt. Miller verdeutlichte: „Eine Eskalation liegt nicht im Interesse des Iran. Sie liegt nicht im Interesse der Region. Und sie liegt nicht im Interesse der Welt.“

Mehrfache Drohungen von iranischer Spitze

Nach einem mutmaßlich israelischen Angriff auf das iranische Botschaftsgelände in der syrischen Hauptstadt Damaskus, bei dem zwei Generäle der iranischen Revolutionsgarden getötete wurden, haben die Drohungen mit Vergeltung aus Teheran zugenommen.

Der Angriff sei wie ein Angriff auf iranisches Territorium gewesen, und Israel müsse bestraft werden, sagte das iranische Staatsoberhaupt Ajatollah Ali Chamenei gestern. Zuvor hatten bereits der iranische Präsident Ebrahim Raisi und ein hochrangiger Berater Chameneis solche Drohungen ausgesprochen. Israel reagierte auf die iranischen Drohungen mit einer Erhöhung der militärischen Einsatzbereitschaft

Hochrangiger US-General in Israel

Vor dem Hintergrund der iranischer Drohungen reiste auch ein hochrangiger US-General zu Sicherheitsgesprächen nach Israel. Der Kommandeur des für den Nahen Osten zuständigen US-Regionalkommandos Central Command (Centcom), Erik Kukilla, sei an Ort und Stelle, um sich mit der israelischen Armeeführung zu treffen, erklärte der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, Pat Ryder.

Zudem sollten „die aktuellen Sicherheitsbedrohungen in der Region“ Thema sein. Die ursprünglich für einen anderen Zeitpunkt geplante Reise sei „aufgrund der jüngsten Entwicklungen“ vorverlegt worden, hieß es.

Wie das Pentagon weiter mitteilte, sprach überdies Verteidigungsminister Lloyd Austin mit seinem israelischen Kollegen Joav Gallant. Gallant habe dem Pentagon-Chef mitgeteilt, dass ein „direkter iranischer Angriff eine angemessene israelische Antwort gegen den Iran erfordern“ werde.