Russland schickt Waffen und Ausbildner nach Niger

Russland hat dem westafrikanischen Niger ein Luftabwehrsystem und 100 Militärausbildner geschickt. Das Militärpersonal des russischen Verteidigungsministeriums solle das System installieren und die nigrischen Soldaten im Umgang damit schulen, berichtete gestern Abend der staatliche nigrische Sender RTN. Vorangegangen sei bereits Ende März ein Telefonat des Juntachefs Abdourahamane Tiani mit Russlands Präsident Wladimir Putin.

Niger war bis zum Militärputsch im vergangenen Juli der letzte demokratische Verbündete europäischer Staaten und der USA in der strategisch wichtigen Sahelzone in Westafrika, in der sich islamistische Terrorgruppen ausbreiten. Im März beendete die Junta ihre militärische Kooperation mit den USA.

Sahelzone wendet sich vom Westen ab

Niger habe seit der Machtergreifung des Militärs am 26. Juli einen neuen Weg eingeschlagen, der zu einer Diversifizierung seiner Partner führe, um seine Souveränität gegenüber der Welt zu behaupten, hieß es in dem Beitrag weiter.

Putin und Tiani hätten über die „Stärkung einer sektorübergreifenden und umfassenden strategischen Zusammenarbeit zwischen Niger und Russland zur Bewältigung der aktuellen Bedrohungen, insbesondere im Sicherheitsbereich“, gesprochen.

Niger wendet sich wie zuvor seine Nachbarn Mali und Burkina Faso von den westlichen Partnern, insbesondere der Ex-Kolonialmacht Frankreich, ab und Russland zu. Alle drei Länder werden nach Umstürzen vom Militär regiert.