Überschwemmungen: Massenevakuierungen in Russland

Die Pegelstände in den überschwemmten Gebieten in Russland steigen weiter und immer mehr Menschen müssen ihre Häuser verlassen. In der Stadt Orenburg am Fluss Ural wurden Hunderte Häuser überflutet. Angesichts des weiter steigenden Wassers forderten die Behörden die Menschen in einigen Stadtteile gestern dazu auf, ihre Häuser zu verlassen, sie sprachen von einer Massenevakuierung.

Mann trägt Rucksack vor überfluteten Gebäude
Reuters/Maxim Shemetov

Starke Regenfälle und Schneeschmelze

„In der Stadt heult eine Sirene. Das ist keine Übung. Eine Massenevakuierung läuft!“, schrieb Bürgermeister Sergej Salmin auf Telegram. „Die Hochwassersituation in Orenburg ist extrem gefährlich. In den vergangenen zehn Stunden ist der Wasserstand des Ural um vierzig Zentimeter gestiegen.“ Orenburg liegt etwa 1200 Kilometer südöstlich von Moskau in der gleichnamigen Oblast und hat 550.000 Einwohner. Große Teile der Stadt sind bereits überschwemmt.

Ausgelöst wurde die Katastrophe durch sintflutartige Regenfälle, zudem kam es durch hohe Temperaturen zur Schneeschmelze sowie dem Brechen der Eisschicht auf den Flüssen. Auf von den Behörden veröffentlichten Videoaufnahmen war zu sehen, dass in der Region Orenburg vielerorts nur noch die Dächer aus dem bräunlichen Wasser ragten. Mehr als 11.000 Häuser sind offiziellen Angaben zufolge überschwemmt.

In Westsibirien wiederum stieg der Fluss Ischim weiter an – und die Lage dürfte noch bedrohlicher werden: Der Pegel-Höchststand werde erst in etwa zehn Tagen erwartet, erklärten die Behörden.