Zahl der Pflegegeldbeziehenden weiter gestiegen

Die Zahl der Pflegegeldbezieher ist Anfang des Jahres im Jahresvergleich neuerlich leicht gestiegen. Zuletzt (Stand Februar) erhielten 476.422 Personen die Geldleistung, wie aus den aktuellsten Daten des Sozialministeriums hervorgeht. Das bedeutet ein Plus von 13.344 Personen bzw. 2,88 Prozent gegenüber Februar 2023 (463.078 Bezieher).

Die Aufteilung der Pflegebedürftigen je Stufe änderte sich wenig. So entfielen im Juli 28,3 Prozent auf Stufe eins, 20,7 Prozent auf Stufe zwei, 18,9 Prozent auf Stufe drei, 14,7 Prozent auf Stufe vier, 11,3 Prozent auf Stufe fünf, 4,3 Prozent auf Stufe sechs und 1,8 Prozent auf die Stufe sieben, also jene mit dem höchsten Pflegebedarf. Die Einstufung in die einzelnen Pflegestufen orientiert sich an dem Bedarf nach Stunden.

Von den 476.422 Pflegegeldbeziehern war erneut die klare Mehrheit weiblich. 294.192 Frauen (61,8 Prozent) und 182.230 Männer (38,2 Prozent) befanden sich im Februar unter den Betroffenen.

Mangel an Pflegekräften und Ausbildungsplätzen

Zuletzt hatten Anfang der Woche die großen Anbieter von Betreuung für Pflegebedürftige neuerlich auf den Mangel an Ausbildungsplätzen und Pflegekräften hingewiesen und weitere Reformschritte eingefordert. Zwar habe die Bundesregierung „einiges auf die Wege gebracht“, hieß es vom Dachverband Bundesarbeitsgemeinschaft Freie Wohlfahrt (BAG) am Montag, weitere Schritte seien aber nötig. Gefordert wurden in einem Positionspapier 61 Maßnahmen, darunter die Aufstockung von Ausbildungsplätzen: Es brauche 3.000 zusätzliche Pflegekräfte pro Jahr.

Auch Gesundheitsförderung, Prävention und soziale Teilhabe wurden eingemahnt, ebenso eine Reform des Zugangs zum Pflegegeld: Es brauche u. a. Optimierungen bei der Begutachtung und korrekten Einstufung. Auch müssten etwa postvirale Erkrankungen wie Long Covid in den Pflegegeldanspruch hineingenommen werden.

Ministerium verweist auf Reformpakete

Seitens des Gesundheitsministeriums hieß es dazu am Wochenende, die Herausforderungen im Gesundheitsbereich sowie in der Langzeitpflege würden „zu Recht“ im Fokus gesellschaftlicher und politischer Diskussionen stehen. Man verwies auf die bereits gesetzten Schritte im Rahmen der Pflegereformpakete, diese würden die „Entschlossenheit“ und den Willen der aktuellen Bundesregierung aufzeigen, das Gesundheits- sowie das Pflegevorsorgesystem im Sinne aller Betroffenen weiterzuentwickeln und zu verbessern.

Das Ministerium verwies zudem darauf, dass im Rahmen des Finanzausgleichs der Pflegefonds auf 1,1 Mrd. Euro aufgestockt wurde, inklusive jährlicher Valorisierung ab 2025.