Gaza: Tausende hofften auf offenen Weg Richtung Norden

Im Gazastreifen haben sich gestern einem Agenturbericht zufolge Tausende Menschen auf den Weg nach Norden gemacht, nachdem sich Gerüchte über die Öffnung eines Kontrollpunktes verbreitet hatten. Wie ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP berichtete, zogen die meisten Menschen zu Fuß auf der Küstenstraße von Süden nach Norden.

Tausende Palästinenser auf dem Weg nach Norden
Reuters/Ramadan Abed

Die Menschen hofften darauf, einen militärischen Kontrollpunkt auf der Al-Raschid-Straße passieren und so in die Stadt Gaza im Norden des Palästinensergebietes gelangen zu können. Die israelische Armee teilte AFP aber mit, die Berichte über eine Öffnung des Kontrollpunktes seien „nicht wahr“. Im Laufe des Tages verbreitete sich auch das Gerücht, die israelische Armee erlaube Frauen, Kindern und Männern über 50 die Rückkehr in den Norden. Auch diese Behauptung wurde von der Armee zurückgewiesen.

Nach Kriegsbeginn am 7. Oktober waren zahlreiche Zivilisten aus dem Norden des Gazastreifens in den Süden geflüchtet. Allein in der Stadt Rafah an der Grenze zu Ägypten haben nach UNO-Angaben mehr als 1,5 Millionen Palästinenser Zuflucht gesucht. Israel plant in Rafah trotz internationaler Kritik eine Bodenoffensive und bezeichnet die Stadt als letzte verbliebene Hochburg der radikalislamischen Hamas in dem Palästinensergebiet.