Sydney: Messerangreifer attackierte offenbar gezielt Frauen

Der Messerangreifer von Sydney hat offenbar gezielt Frauen angegriffen. Das gehe aus Videoaufnahmen vom Tatort hervor, teilte die Polizei heute mit. Darauf sei zu sehen, dass sich der Angreifer am Samstag offenbar „auf Frauen konzentriert und Männer gemieden“ habe.

Frau legt nach einem Messerangriff in Sydney Blumen an einem Gedenkort nieder
Reuters/AAP

Der Mann tötete in einem Einkaufszentrum in Sydney fünf Frauen und einen Mann, bevor er von der Polizistin Amy Scott gestoppt und erschossen wurde. Die Beamtin wird in Australien nun als Heldin gefeiert.

Nicht nur unter den Todesopfern, auch bei den Verletzten sei die Mehrzahl Frauen, sagte die Polizeipräsidentin des Bundesstaats New South Wales, Karen Webb, dem Fernsehsender ABC. Überwachungsvideos zeigten laut Webb, wie der Angreifer mit einem langen Messer durch das Einkaufszentrum lief und dabei überwiegend weibliche Opfer verfolgte. Die Videos sprächen „für sich selbst“, sagte die Polizeipräsidentin.

Es sei aber noch unklar, warum das so war. Deshalb sei es nun wichtig, mit den Angehörigen des Täters zu sprechen. Bei ihm handelt es sich um einen 40-jährigen Mann, der den Behörden bekannt war und an einer psychischen Erkrankung litt. Einen terroristischen Hintergrund schlossen die Ermittler aus.

Erneut Messerangriff

Heute ereignete sich nahe Sydney erneut ein Messerangriff. In einer Kirche in Walkley etwa 30 Kilometer westlich der Stadt seien mehrere Menschen verletzt worden, teilte die Polizei mit. Ein Mann sei festgenommen worden, er werde verhört. Die Kirchgänger seien nicht lebensgefährlich verletzt worden, sie würden von Sanitätern behandelt.

Ein Kirchenvorsteher und mehrere Gläubige seien während eines Gottesdienstes in der Kirche niedergestochen worden, berichteten lokale Medien. Im Internet wurden Aufnahmen veröffentlicht, auf denen zu sehen ist, wie ein Mann auf einen Prediger einsticht.