Chinas BIP wächst mit 5,3 Prozent stärker als erwartet

Die chinesische Wirtschaft hat im ersten Quartal dank boomender Exporte an Schwung gewonnen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte von Jänner bis März um 5,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu, wie das Statistikamt heute in Peking mitteilte. Gerechnet war zuvor lediglich mit einem Plus von 4,6 Prozent. Die Wirtschaft wuchs mit 1,6 Prozent ebenfalls überraschend stark im Vergleich zum Vorquartal.

„Der Aufschwung wird von den Exporten getragen“, sagte Ökonom Raymond Yeung vom Finanzhaus ANZ in Peking. „Die heimische Nachfrage ist immer noch schwach, aber die Exporte sind gut.“ Das dürfte sich im Frühjahr so fortsetzen.

China wirft derzeit Elektroautos, Batterien, Solarmodule, Halbleiter und andere Industriegüter in großen Stückzahlen auf den Weltmarkt. Die Preise für viele Güter sinken durch diese Exportoffensive auf den globalen Märkten, was die Produzenten in anderen Ländern wie den USA und Deutschland unter Druck setzt.

„Die chinesische Wirtschaft wurde eher durch kostengünstige Industrieproduktion und Exporte angetrieben“, sagte Analyst Tao Chuan von Soochow Securities in Peking. „Das wird der Motor für die Wirtschaft in diesem Jahr sein.“ Die Regierung strebt für das Gesamtjahr ein Wirtschaftswachstum von rund 5,0 Prozent an.

„Das starke Wachstum im ersten Quartal trägt wesentlich dazu bei, dass China sein Jahresziel erreichen kann“, sagte Ökonom Harry Murphy Cruise von Moody’s Analytics.