Rene Benko
APA/Hans Klaus Techt
Kredit als Auslöser

WKStA ermittelt gegen Benko persönlich

Laut Ö1-Mittagsjournal ermittelt die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) im Zusammenhang mit der Insolvenz des Signa-Konzerns nun auch gegen Firmengründer Rene Benko persönlich. Nach Ö1-Informationen geht es dabei um einen Kredit in Höhe von 25 Millionen Euro bei einer österreichischen Bank, der im vergangenen Sommer ausgelaufen wäre – aber noch verlängert wurde.

Dabei sollen Benko und die Signa die Bank über die finanzielle Situation der Signa-Gruppe getäuscht haben. Im Ö1-Mittagsjournal am Dienstag sagte Anwalt Johannes Zink, seine Kanzlei habe im Namen seiner Mandanten eine Sachverhaltsdarstellung eingebracht. Dabei gehe es um den Vorwurf oder den Verdacht, dass zu einem Zeitpunkt, als die Signa-Gruppe bereits insolvent war, Gelder bei Banken und Investoren ausgeborgt wurden.

Es bestehe aus Sicht der Mandanten der Anschein, dass Benko als faktischer Geschäftsführer selbst für die Signa-Gruppe tätig geworden sei, Finanzierungsgespräche selbst geführt und auch selbst Korrespondenzen mit den Banken geführt habe. Die „Kronen Zeitung“ (Onlineausgabe) zitierte Zink mit den Worten: „Ich kann nur bestätigen, dass unsere Kanzlei in der Causa Signa mehrere Strafanzeigen für verschiedene Geschädigte eingebracht hat. Es geht hierbei um Betrug, Untreue und betrügerische Krida.“

Benkos Anwalt weist Vorwürfe zurück

Auch Benkos Anwalt Norbert Wess bestätigte die Ermittlungen gegen seinen Mandanten, wies die Vorwürfe aber als „haltlos“ zurück. Man habe bereits Akteneinsicht bekommen und werde der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) so rasch wie möglich die eigene Sicht der Dinge präsentieren, so Wess gegenüber Ö1. „Wir werden inhaltlich nur gegenüber der WKStA Stellung nehmen“, so Wess zur APA.

Gesellschaft und Manager als Beschuldigte

Die WKStA bestätigte indes gegenüber dem ORF die Ermittlungen, wollte jedoch vorerst keine Namen von Beschuldigten nennen. Nach Ö1-Informationen ist auch ein Signa-Manager Beschuldigter bei diesem Ermittlungsstrang, ebenso eine Gesellschaft aus dem umfangreichen Signa-Firmenimperium, die als Kreditnehmer aufgetreten ist. Für diese Gesellschaft soll die WKStA nach Ö1-Informationen Verfahrenshilfe, sprich einen Pflichtverteidiger, beantragt haben.

Benko im Visier der WKStA

Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft ermittelt gegen Signa-Geschäftsführer Rene Benko wegen mutmaßlichen Betrugs. Es geht dabei um Kredite, die Banken einer Signa-Firma im vergangenen Sommer unter möglicherweise fragwürdigen Umständen gewährt haben.

Ermittlungen auch in München

Gegen Signa und Benko laufen auch Ermittlungen bei der Staatsanwaltschaft München wegen des Verdachts der Geldwäsche. Ein Vorwurf, den Benkos deutscher Anwalt zurückgewiesen hat.

Am Freitag war auch bekanntgeworden, dass die Staatsanwaltschaft in Liechtenstein Vorerhebungen im Umfeld von Benko aufgenommen hat. Hier geht es um den Verdacht auf betrügerische Krida und Geldwäsche. Ermittlungen gegen Benko selbst wurden von der Liechtensteiner Staatsanwaltschaft nicht bestätigt. Es gilt die Unschuldsvermutung.