Ukrainische Behörden: Fast 37.000 Menschen verschwunden

In der Ukraine sind seit Beginn des Krieges im Februar 2022 nach Angaben der Behörden etwa 37.000 Menschen verschwunden. „Fast 37.000 Personen werden vermisst: Kinder, Zivilisten und Soldaten“, teilte der ukrainische Menschenrechtsbeauftragte Dmytro Lubinez gestern im Onlinenetzwerk Facebook mit. „Diese Zahlen könnten noch viel höher sein“, fügte er hinzu. Die Zählung laufe noch.

Die Einschätzung der Anzahl der Vermissten ist schwierig, da Russland fast 20 Prozent des ukrainischen Staatsgebiets besetzt hält. Zudem wurden viele Ukrainer und Ukrainerinnen von der russischen Armee verschleppt. Lubinez schrieb, er gehe davon aus, dass etwa 1.700 Ukrainer in Russland „illegal festgehalten“ werden und etwa 20.000 Kinder in das Nachbarland verschleppt wurden.

Keine Angaben zu Todesopfern

Wegen der mutmaßlichen Verschleppung ukrainischer Kinder hatte der Internationale Strafgerichtshof 2023 einen Haftbefehl gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin und die russische Kinderrechtsbeauftragte Maria Lwowa-Belowa ausgestellt. Der Kreml bestreitet die Vorwürfe.

Zur Zahl der Todesopfer hat sich die ukrainische Armee bisher nur selten geäußert. Auch deren Erfassung erschwert sich durch die russischen Belagerungen. Allein bei der Besetzung von Mariupol im Frühling 2022 wurden laut Kiew Zehntausende Menschen getötet, deren Leichen unter Trümmern und in Massengräbern liegen.