Myanmar: Suu Kyi wegen Hitze in Hausarrest verlegt

In Myanmar ist die frühere De-facto-Regierungschefin und Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi nach Angaben der international weitgehend isolierten Militärjunta vom Gefängnis in den Hausarrest verlegt worden.

Das sei geschehen, um einen Hitzeschlag zu vermeiden, teilte der Sprecher der Militärregierung, Zaw Min Tun, heute mit. Auch andere ältere Gefangene seien aus diesem Grund von der Haft in den Hausarrest überstellt worden.

„Die extreme Hitze betrifft nicht nur Aung San Suu Kyi. Wir arbeiten daran, alle, die die notwendigen Vorsichtsmaßnahmen ergreifen müssen, insbesondere die älteren Gefangenen, vor einem Hitzeschlag zu schützen“, sagte Min Tun. Suu Kyi ist seit dem Militärputsch vor über drei Jahren in Gewahrsam.

Bürgerkriegsähnlicher Zustand

In Myanmar herrschen seit Längerem bürgerkriegsartige Zustände. Die Armee kämpft an mehreren Fronten gegen eine lose Allianz von Aufständischen, einige westliche Staaten werfen dem Militär Gräueltaten vor. Die Armee verlängerte Ende Jänner den Ausnahmezustand um ein weiteres halbes Jahr.

Das Militär im südostasiatischen Land hatte sich am 1. Februar 2021 unter Führung von General Min Aung Hlaing an die Macht geputscht und die demokratisch gewählte Regierung gestürzt. Tausende Menschen wurden damals festgenommen, Hunderte durch Sicherheitskräfte getötet.

Myanmars Armee begründete die Absetzung der Regierung mit mutmaßlicher Fälschung bei der Parlamentswahl im November 2020, bei der die Nationale Liga für Demokratie (NLD) unter Suu Kyi einen überwältigenden Sieg errungen hatte. Suu Kyi wurde damals – wie auch andere führende Politiker und Politikerinnen – inhaftiert.