EU-Wahl: 70 Prozent wollen wahrscheinlich wählen gehen

Die Beteiligung an der EU-Wahl im Juni dürfte höher ausfallen als beim letzten Mal 2019. Darauf deutet zumindest eine heute veröffentlichte Eurobarometer-Umfrage im Auftrag des EU-Parlaments hin.

In Österreich gaben 70 Prozent der Befragten an, wahrscheinlich wählen zu gehen, EU-weit waren es 71 Prozent. Das ist ein deutliches Plus gegenüber der realen Wahlbeteiligung 2019. Österreich gehört nach wie vor zu den Ländern, in denen die EU keinen guten Ruf hat.

Bei der letzten EU-Wahl gingen in Österreich nur 60 Prozent der Wahlberechtigten zu den Urnen – bei einer vergleichbaren Eurobarometer-Umfrage vor fünf Jahren lag der Anteil der wahrscheinlichen Wählerinnen und Wähler sogar bei nur 52 Prozent. In der gesamten EU gingen damals nur 51 Prozent tatsächlich wählen.

In Österreich lassen sich zudem keine großen Unterschiede mit Blick auf die Altersgruppen oder die politische Einstellung beobachten. Die über 55-Jährigen gaben mit 72 Prozent am häufigsten an, wahrscheinlich wählen zu gehen, allerdings lag der niedrigste Wert (Gruppe der 25- bis 39-Jährigen) bei 66 Prozent.

Bekämpfung von Armut als wichtiges Thema

Als wichtiges Thema im Wahlkampf wurde europaweit die Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung am häufigsten genannt, gefolgt von „Öffentliches Gesundheitswesen“. Hierzulande standen hingegen die Zukunft Europas (37 Prozent), Asyl und Migration (36 Prozent) und der Klimawandel (35 Prozent) an der Spitze der genannten Themen.

Deutliche Generationsunterschiede werden hier sichtbar: Für die Hälfte der 15- bis 24-jährigen Österreicherinnen und Österreichern ist der Kampf gegen den Klimawandel das vorrangige Thema, während Asyl und Migration mit 24 Prozent weitaus weniger oft genannt wird. Dafür ist die Migrationsfrage bei den älteren (40–54 und über 54) Generationen das Thema Nummer eins.

Für die Umfrage wurden unionsweit fast 26.500 Menschen über 15 im Lauf des Februars befragt. Davon kamen knapp über 1.000 aus Österreich. Es ist die letzte Eurobarometer-Umfrage vor der EU-Wahl von 6. bis 9. Juni.