Ermittlungen nach Brand in Kopenhagens historischer Börse

Am Tag nach dem zerstörerischen Feuer in der historischen Börse in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen ist die Brandursache weiter unklar. Die 56 Meter hohe Turmspitze stürzte nach kurzer Zeit vom Dach der 400 Jahre alten Touristenattraktion.

Gestern Nachmittag konnten die Einsatzkräfte das Feuer unter Kontrolle bringen. Etwa die Hälfte des einzigartigen Gebäudes und tragende Strukturen waren da schon zerstört.

Historische Börse nach dem Brand
AP/Mads Claus Rasmussen

Im näher zum Parlament liegenden Teil des wegen Restaurierungsarbeiten eingerüsteten Bauwerks wütete das Feuer besonders schlimm. Ein Übergreifen auf den anderen Gebäudeteil konnten die Einsatzkräfte aber verhindern. Die Polizei ermittelt weiterhin zur Brandursache.

„Unser eigener Notre-Dame-Moment“

Der dänische Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen schrieb auf X (Twitter): „Unser eigener Notre-Dame-Moment“. Damit bezog er sich auf das verheerende Feuer in der weltberühmten Pariser Kathedrale. Dort war vor fast genau fünf Jahren – am 15. April 2019 – ein Brand ausgebrochen, der das Dach von Notre-Dame fast vollständig zerstörte. Die Bilder davon gingen um die Welt.

Die alte Börse beherbergt eine große Kunstsammlung. In dem Gebäude befindet sich heute die dänische Handelskammer, die auch Eigentümerin des Bauwerks ist. „Wir haben mit unserem Vorstand beschlossen, dass wir die Borsen auf jeden Fall wieder aufbauen werden“, sagte Handelskammer-Chef Brian Mikkelsen. Die Höhe des Schadens ist noch nicht zu beziffern.

Die historische Börse wurde 1625 fertiggestellt. Als Börse im eigentlichen Sinne wird das Gebäude schon lange nicht mehr genutzt. Die laufende Restaurierung sollte eine unsachgemäße Renovierung des Gebäudes im 19. Jahrhundert korrigieren und der Fassade ihr ursprüngliches Aussehen wiedergeben.