17 Tote nach Raketenangriff auf Tschernihiw

Bei einem russischen Raketenangriff auf die nordukrainische Stadt Tschernihiw sind nach Behördenangaben mindestens 17 Menschen getötet worden. Mehr als 60 Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt seien bei dem Raketenangriff verletzt worden, teilte Innenminister Ihor Klymenko gestern via Telegram mit.

Laut dem Regionalkrankenhaus von Tschernihiw wurden dort mindestens 18 bei dem Angriff verletzte Menschen behandelt. Weitere verletzte Zivilisten seien in andere Krankenhäuser gebracht worden. Die Bevölkerung wurde aufgefordert, Blut zu spenden.

Regionalgouverneur Wjatscheslaw Tschaus sprach zuvor von drei Raketen, die in der Nähe des Zentrums der Hauptstadt der gleichnamigen Region eingeschlagen seien. Bürgermeister Olexandr Lomako sagte, dass es kurz nach 9.00 Uhr Ortszeit drei Explosionen in einem belebten Teil der Stadt gegeben habe. Mehrere Gebäude, darunter ein mehrstöckiges Haus, soziale Einrichtungen und Privatautos seien beschädigt worden.

Zerstörtes Gebäude in Tschernihiv
Reuters/Valentyn Ogirenko

Selenskyj fordert von Westen mehr Luftabwehr

Präsident Wolodymyr Selenskyj forderte vor dem Hintergrund des Angriffs auf Tschernihiw mehr Flugabwehr von den westlichen Partnern. „Das wäre nicht passiert, wenn die Ukraine ausreichend Flugabwehr erhalten hätte und wenn die Welt entschlossen genug gewesen wäre, dem russischen Terror entgegenzutreten“, teilte Selenskyj mit.

In den vergangenen Wochen hat Russland seine Angriffe auf ukrainische Städte intensiviert und wieder verstärkt den Energiesektor des Landes sowie andere kritische Infrastrukturen ins Visier genommen. Russland bestreitet, Zivilisten anzugreifen, obgleich seit Beginn der Invasion im Februar 2022 Hunderte Zivilisten getötet wurden.