Russland beginnt mit Truppenabzug aus Bergkarabach

Die seit Herbst 2020 in der zwischen Aserbaidschan und Armenien umstrittenen Kaukasus-Region Bergkarabach stationierten russischen Soldaten haben mit ihrem Rückzug begonnen. „Ja, das stimmt“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow gestern zu entsprechenden Berichten aserbaidschanischer Medien.

Diese hatten einen Berater von Aserbaidschans Staatschef Ilham Alijew mit den Worten zitiert, dass der Abzug der russischen Truppen begonnen habe. Der Abzug der russischen Truppen sei „auf höchstem Niveau“ zwischen Baku und Moskau vereinbart worden, sagte Präsidentenberater Hikmet Hadschijew den Medienberichten zufolge. „Der Prozess hat begonnen.“

Die ehemaligen Sowjetrepubliken Aserbaidschan und Armenien streiten seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion im Jahr 1991 um Bergkarabach, das völkerrechtlich zu Aserbaidschan gehört. Im Herbst 2020 hatten sie einander wochenlang heftige Kämpfe geliefert, mehr als 6.500 Menschen wurden getötet. Anschließend entsandte Russland eine rund 2.000 Soldaten umfassende Truppe, um die zwischen beiden Seiten vereinbarte Waffenruhe zu überwachen.

Im September vergangenen Jahres brachte Aserbaidschan Bergkarabach in einer großangelegten Militäroffensive komplett unter seine Kontrolle. Fast alle der ehemals rund 120.000 armenischen Bewohnerinnen und Bewohner von Bergkarabach flüchteten nach Armenien.