Über neun Millionen neue Abos bei Netflix

Netflix wächst mit dem Vorgehen gegen das Teilen des Passworts weiter – und ist zuversichtlich, in Zukunft weitere Preiserhöhungen durchsetzen zu können. Im vergangenen Quartal kamen 9,33 Millionen Abonnenten und Abonnentinnen hinzu.

Der Videostreamingmarktführer übertraf damit haushoch die Erwartungen von Analysten, die im Schnitt mit einem Plus von rund 4,9 Millionen Kunden und Kundinnen gerechnet hatten.

Der ungebrochene Nutzerzufluss bringt Netflix in eine Position der Stärke, während Konkurrenzangebote wie Disney+ und Paramount+ um die Profitabilität kämpfen. Zugleich will Netflix weiter viele Filme produzieren – und zeigt sich auch offen für Sportdeals zum angemessenen Preis.

Netflix hatte vergangene Woche nach Preiserhöhungen in anderen Ländern die Tarife erhöht. Das teuerste „Premium“-Abo mit 4K-Bildqualität und 3-D-Sound kostet nun 19,99 Euro statt zuvor 17,99 Euro. Dagegen bleibt der Preis des Abonnements mit Werbung unverändert bei 4,99 Euro im Monat. In den USA kostet das „Premium“-Abo 22,99 Dollar (21,5 Euro).

Zukünftig keine Aboquartalzahlen

Netflix hat weltweit 269,6 Millionen zahlende Kundinnen und Kunden. Ab dem kommenden Jahr will der Dienst nicht mehr jedes Quartal über die aktuelle Abozahl informieren. Das war für Marktbeobachterinnen und -beobachter bisher ein wichtiger Gradmesser für den Wettbewerb mit anderen Streaminganbietern. Die Netflix-Aktie fiel gestern im nachbörslichen Handel um 4,76 Prozent.

Netflix argumentiert, dass die Abozahlen angesichts der verschiedenen Modelle nicht mehr so aussagekräftig seien wie früher. Man wolle stattdessen über die finanzielle Lage mit Umsatz und Gewinn sowie über die Popularität einzelner Serien und Filme informieren.

Zugleich signalisierte der Dienst, dass das Wachstum weitergehen werde. Für das laufende Quartal stellte der Dienst zwar etwas schwächere Kundenzuwächse, aber ein Umsatzplus von rund 16 Prozent im Jahresvergleich in Aussicht.