Lange Menschenkette: Israelis fordern Geiseldeal

Etliche Demonstrierende haben an den Stränden in und nahe der israelischen Küstenmetropole Tel Aviv eine Menschenkette gebildet, um für die Freilassung der noch immer im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln zu demonstrieren.

Das berichtete die Onlinezeitung Times of Israel. Das Forum der Geiselangehörigen erklärte, es hätten Tausende Israelis an der Aktion teilgenommen.

Allein an den Strand der Stadt Rischon Lezion südöstlich von Tel Aviv kamen nach Angaben der Nachrichtenseite Ynet rund 1.000 Menschen. Von dort zog sich die Menschenkette laut Veranstaltern weiter in den Norden.

Nach Angaben der Organisatoren wollten die Demonstrierenden mit der Aktion den Druck auf die Regierung erhöhen, um einen Deal mit der islamistischen Hamas über die Freilassung der Geiseln abzuschließen.

Einigung nicht absehbar

Israel und die Hamas verhandeln indirekt seit Monaten über eine Feuerpause und die Freilassung weiterer Geiseln, die bei dem Überfall islamistischer Terroristen auf Israel am 7. Oktober in den Gazastreifen verschleppt wurden. Katar, die USA und Ägypten treten dabei als Vermittler auf.

Ein Durchbruch bei den Verhandlungen ist derzeit nicht absehbar. Angehörige der Entführten werfen der israelischen Regierung vor, kein ernsthaftes Interesse daran zu haben, die Freilassung der Geiseln zu erreichen.

Israel war bis vor wenigen Wochen davon ausgegangen, dass knapp 100 der rund 130 verbliebenen Geiseln noch am Leben sind. Inzwischen wird aber befürchtet, dass deutlich mehr von ihnen tot sein könnten.