ME/CFS: Fachleute und Politik für bessere Versorgung

Bei der von der Gesellschaft für Neurologie (ÖGN) angesetzten Konsensuskonferenz zum Thema ME/CFS (Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue Syndrom) hat gestern laut Teilnehmerinnen und Teilnehmern große Einigkeit darüber geherrscht, dass die Versorgung verbessert werden muss. Konkrete Ergebnisse brachte das Treffen zwar nicht, es habe aber der „ganz klare Konsens“ bestanden, „dass das sicher eine körperliche Erkrankung ist“, sagte ÖVP-Gesundheitssprecher Josef Smolle nach der Sitzung gegenüber der APA.

Die ÖGN betonte, wesentlich sei gewesen, auch Vertreterinnen und Vertreter der Betroffenen aktiv in den gesamten Prozess einzubeziehen, um deren Perspektiven, Anliegen und Bedürfnisse zu erfahren. Anwesend waren auch Gesundheitssprecherinnen und -sprecher sämtlicher Parlamentsparteien sowie Repräsentantinnen und Repräsentanten der Österreichischen Gesundheitskasse und der Pensionsversicherungsanstalt.

Konsens bei Einordnung der Erkrankung

Auch zur Diskussion über die Einordnung der Erkrankung habe Konsens geherrscht: „Da war niemand, der gesagt hat, dass man das in die psychische Richtung schiebt“, so Smolle. Klar sei aber auch, dass es natürlich psychische Komorbiditäten gibt und eine so schwere Erkrankung sekundäre psychische Probleme mit sich bringen könne.

Auf diese wies laut ÖGN-Aussendung auch der Psychiater Martin Aigner hin: Auch beim Long-Covid-Syndrom könnten psychische Komorbiditätszahlen gefunden werden, betonte er.

Auf die Hilfe von Betroffenen drängte die Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Allgemein- und Familienmedizin (ÖGAM), Susanne Rabady. Ein einzelnes Kompetenzzentrum könne der Forschung helfen und sei wichtig, aber bringe noch keine Versorgung in der Breite.