Zypern kündigt wieder Seekorridor für Gaza an

Zyperns Präsident Nikos Christodoulidis hat eine Wiederaufnahme der EU-Hilfslieferungen für den Gazastreifen über den Seekorridor angekündigt. „Der Seekorridor kann schon sehr bald wieder seinen Betrieb aufnehmen“, sagte Christodoulidis den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND, Sonntag-Ausgaben). Die USA stünden „kurz vor der Fertigstellung des provisorischen Hafens in Gaza“.

Wenn diese Anlegestelle einsatzbereit sei, „wird es viel einfacher sein, zwei oder sogar drei Schiffe und auch größere Schiffe mit viel mehr humanitärer Hilfe nach Gaza zu schicken“, sagte Christodoulidis. Das sei ein wichtiger Schritt, um den Menschen im Gazastreifen angesichts der furchtbaren humanitären Katastrophe zu helfen, fügte er hinzu.

Christodoulidis kritisierte die aus seiner Sicht zu geringen Bemühungen der EU um Frieden in der Region. „Obwohl es um unsere Nachbarn geht, spielen wir bei den Bemühungen um Frieden keine führende Rolle. Wir müssen deutlich mehr tun und eine viel wichtigere Rolle spielen, sowohl bei der Deeskalation der Krise als auch bei den Verhandlungen über eine Zweistaatenlösung.“ Die EU konzentriere sich sehr auf die Ukraine, fuhr Christodoulidis fort.

EU und USA hatten Anfang März auch einen Seekorridor von Zypern aus angekündigt. Das Problem: Im Gazastreifen gibt es keinen Hafen. Das US-Militär sollte deshalb einen provisorischen Hafen errichten, der aber aller Voraussicht nach erst im Mai fertig werden sollte.