Atomverhandlungen: Iran laut Medien in Kontakt mit USA

Der Iran steht Medienberichten zufolge im Kontakt mit den USA, um die Atomverhandlungen wiederaufzunehmen. Unter dem Titel „Rettung des Abkommens mitten in einer Kriegskrise“ berichtete die iranische Tageszeitung „Schargh“ heute unter Berufung auf informierte Quellen, dass die iranische UNO-Mission in New York Gespräche koordiniere. Laut „Schargh“ soll auch nicht mehr der iranische Vizeaußenminister Ali Bagheri die Verhandlungen führen, sondern der iranische UNO-Botschafter Amir Saeid Irawani.

Außenminister Hussein Amir-Abdollahian bestätigte gestern, dass während seines Aufenthalts in New York auch Gespräche über das Atomabkommen geführt worden seien. Er gab jedoch keine weiteren Details bekannt, auch nicht, ob die Gespräche mit Vertretern der USA geführt wurden oder nicht. Er sagte jedoch, dass der Iran an einer „diplomatischen Lösung“ der Konflikte in Nahost interessiert sei.

Kommentatoren: Konflikt mit Israel als Druckmittel

Aus Sicht von Kommentatoren und Kommentatorinnen will die Führung in Teheran den jüngsten Militärkonflikt mit Erzfeind Israel als Druckmittel nutzen, um das Wiener Atomabkommen von 2015 wiederzubeleben.

Demzufolge soll es für eine vom Westen geforderte Deeskalation im Gegenzug neue Atomverhandlungen geben. Deren Ziel sei es, die für den Iran lähmenden Sanktionen aufzuheben. Auch der geplante Teheran-Besuch des Chefs der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, wird im gleichen Zusammenhang eingeordnet.

Chamenei lobt Streitkräfte nach Angriff auf Israel

Der oberste Führer des Iran, Ajatollah Ali Chamenei, lobte unterdessen die iranischen Streitkräfte nach ihren Angriffen auf Israel in höchsten Tönen. „Die Streitkräfte haben nicht nur ihre Machtstellung unter Beweis gestellt, sondern auch das internationale Ansehen und den nationalen Stolz des Landes und Volkes gewahrt“, sagte er. Dabei sei es zweitrangig, wie viele Raketen abgefeuert worden seien oder ob sie ihre Ziele erreicht hätten.