US-Sanktionspläne gegen Militäreinheit: Israel empört

Die israelische Regierung hat die USA aufgefordert, die offenbar geplante Sanktionierung einer israelischen Militäreinheit zu überdenken.

Eine Sanktionierung des weitgehend ultraorthodoxen Bataillons würde nicht nur Israels internationaler Legitimität im Kampf gegen die radikalislamische Hamas im Gazastreifen Schaden zufügen, sondern es gäbe für die USA auch keine Rechtfertigung, sagte Benni Ganz, Mitglied des israelischen Kriegskabinetts, in einem Gespräch mit US-Außenminister Antony Blinken gestern (Ortszeit), wie das Onlineportal Times of Israel berichtete. Alle Militäreinheiten seien dem Verhaltenskodex der Armee im Einklang mit dem Völkerrecht unterworfen.

Für Netanjahu „Gipfel der Absurdität“

Das US-Nachrichtenportal Axios hatte zuvor berichtet, es werde erwartet, dass Blinken in den nächsten Tagen Sanktionen gegen ein Bataillon der israelischen Streitkräfte wegen Menschenrechtsverletzungen im Westjordanland ankündigen werde.

Es wäre das erste Mal, dass die USA Sanktionen gegen eine israelische Militäreinheit verhängen. Diese Maßnahmen würden Axios zufolge die Mitglieder des Bataillons von militärischer Unterstützung oder Ausbildung durch die USA ausschließen.

Die israelische Regierung reagierte empört auf den Bericht. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bezeichnete die Absicht, Sanktionen zu erlassen, als „Gipfel der Absurdität“ und „moralischen Tiefpunkt“.