Ukraine will offenbar Plan für Milliardenumschuldung vorlegen

Die Ukraine will ihren internationalen Gläubigern einen Plan zur Umschuldung von Anleihen in Höhe von 20 Milliarden Dollar vorlegen. Das sei für Mai geplant, sagten zwei mit dem Vorhaben vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters.

Der Zeitpunkt für Kiew drängt: Im August läuft ein zweijähriger Zahlungsstopp aus. Dieser wurde mit den internationalen Käufern von Staatsanleihen vereinbart, da das Land wegen des russischen Angriffskrieges wirtschaftlich am Boden liegt.

Basis für Gespräche mit Geldgebern

Der Vorschlag soll den Beginn für formelle Gespräche mit den Geldgebern markieren. Einem der Insider zufolge hofft die Regierung in Kiew darauf, dass spätestens im Juni die Grundzüge einer Vereinbarung stehen. Das ukrainische Finanzministerium reagierte nicht auf die Bitte um eine Stellungnahme.

Das kriegsgebeutelte Land sondiert bereits seit Ende 2023 bei Großinvestoren Pläne zur Umstrukturierung seiner Auslandsschulden. Bisher hatten die Gespräche jedoch nur informellen Charakter.

Insidern zufolge hoffen die Gläubiger, aus einer Umschuldung mit neuen Anleihen hervorzugehen, die von Anfang an Zinszahlungen beinhalten. Zahlungen an ausländische Investoren dürften allerdings innenpolitisch umstritten sein, kämpft doch die Regierung um eine Sanierung der angespannten Staatsfinanzen. Sie ist aber an einem Zugang zu den Kapitalmärkten interessiert.