Anklage wirft Trump „Verschwörung“ vor

Im historischen Strafprozess gegen den früheren US-Präsidenten Donald Trump wegen Vertuschung einer Schweigegeldzahlung haben heute die Eröffnungsplädoyers begonnen. Staatsanwalt Matthew Colangelo beschuldigte Trump vor dem New Yorker Gericht einer „kriminellen Verschwörung und einer Vertuschungsaktion“. Dabei sei es das Ziel gewesen, „die Präsidentschaftswahl von 2016 zu beeinflussen“. Trump habe ein „kriminelles Komplott inszeniert“, um die Wahl zu „korrumpieren“.

Frühere US-Präsident Donald Trump
AP/The New York Times/Victor J. Blue

Verteidigung: Geheimhaltungsvereinbarungen legal

Trumps Anwalt stellte den ehemaligen US-Präsidenten als rechtschaffen dar: „Präsident Trump ist unschuldig. Präsident Trump hat keine Verbrechen begangen“, sagte Verteidiger Todd Blanche in seinem Eröffnungsplädoyer. Es sei völlig legal, Geheimhaltungsvereinbarungen einzugehen.

Blanche wandte sich gegen Vorwürfe der Staatsanwaltschaft, Trump habe Berichte über Sexskandale unterdrücken und dadurch die US-Präsidentenwahl 2016 beeinflussen wollen. „Es ist nichts Falsches daran, Wahlen zu beeinflussen, das nennt man Demokratie“, sagte der Anwalt. Die bezahlten Gelder seien rechtmäßig geflossen.

Blanche griff dabei auch den Kronzeugen der Verteidigung, Trumps Ex-Anwalt Michael Cohen, scharf an: Dieser sei ein unglaubwürdiger Krimineller, der bereits unter Eid gelogen habe. Gleichzeitig hob er auch eine menschliche Seite an Trump hervor. Dieser möge manchmal größer als das Leben selbst erscheinen, doch das sei nicht alles: „Er ist auch ein Mann, er ist ein Ehemann, er ist ein Vater und er ist ein Mensch, genau wie Sie und wie ich.“

Trump plädierte auf nicht schuldig

Im ersten Strafprozess der Geschichte gegen einen früheren US-Präsidenten geht es um die Vertuschung von Schweigegeldzahlungen Trumps an Pornostar Stormy Daniels – angeklagt ist er unter anderem wegen Fälschung von Geschäftsunterlagen.

Der 77-Jährige, der im November erneut zum US-Präsidenten gewählt werden will, hat auf nicht schuldig plädiert. Der Prozess hatte bereits am vergangenen Montag mit der Auswahl einer zwölfköpfigen Jury begonnen. Ein Urteil könnte im Juni gefällt werden, schlimmstenfalls drohen Trump mehrere Jahre Haft, die aber zur Bewährung ausgesetzt werden könnten. Dem Fall wird Einfluss auf den Fortgang des gegenwärtigen US-Wahlkampfes zugesprochen.