Fernsehturm in Charkiw nach Angriff eingestürzt

Ein Fernsehturm in der ukrainischen Stadt Charkiw ist eingestürzt, nachdem die Behörden zuvor einen russischen Angriff gemeldet hatten. Ein AFP-Journalist beobachtete den Einsturz des Gebäudes heute. Der Gouverneur von Charkiw, Oleh Synegubow, erklärte in einem Onlinedienst, Russland habe eine „Einrichtung der Fernsehinfrastruktur“ getroffen.

Die Mitarbeiter des Fernsehturms brachten sich nach Angaben des Gouverneurs während des Alarms in Sicherheit, Opfer habe es keine gegeben. Es habe „Unterbrechungen des Signals für digitales Fernsehen“ gegeben, erklärte Synegubow weiter. Auf Fotos und Videos war zu sehen, wie die obere Turmhälfte einknickt und Rauch aufsteigt. Der Fernsehturm war bereits zu Beginn der russischen Offensive in der Ukraine im März 2022 von Russland getroffen worden.

In Charkiw nahe der russischen Grenze lebten vor dem Krieg 1,4 Millionen Menschen. Die Stadt wurde in den vergangenen Wochen wieder verstärkt von russischen Truppen angegriffen. Angriffe auf Energieeinrichtungen hatten Ende März zu umfassenden Stromausfällen geführt.

Moskau: Weiteres Dorf erobert

Die russische Armee nahm unterdessen eigenen Angaben zufolge erneut ein Dorf im Osten der Ukraine ein. Die Siedlung Nowomychailiwka sei „vollständig befreit“ worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Diese ist rund 20 Kilometer von der Bergbaustadt Wuhledar entfernt, um deren Eroberung sich die russische Armee ebenfalls bemüht.

Der Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes, Kyrylo Budanow, sagte derweil, dass er „ab Mitte Mai“ mit einer weiteren Verschlechterung der Lage an der Front rechne. „Wir werden nicht allzu sehr ins Detail gehen, aber es wird eine schwierige Phase geben, Mitte Mai und Anfang Juni“, sagte er in einem Interview mit dem ukrainischen Dienst des britischen Senders BBC.