Türkei und Irak unterzeichnen Wasserabkommen

Der Irak und die Türkei wollen die gemeinsame Wassernutzung aus den Flüssen Euphrat und Tigris mit einem neuen Abkommen besser regeln. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan und der irakische Ministerpräsident Mohammed al-Sudani unterzeichneten dafür gestern in Bagdad eine Vereinbarung, die zehn Jahre lang gelten soll. Neben besserem Wassermanagement geht es auch um Entwicklungsprojekte und einen besseren Austausch bei Bewässerungssystemen.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan und der irakische Ministerpräsident Mohammed al-Sudani
Reuters/Ahmad Al-Rubaye

In beiden Ländern wird viel Wasser vor allem in der Landwirtschaft verbraucht. Der Irak, historisch bekannt als Zweistromland zwischen den Flüssen Euphrat und Tigris, leidet heute unter zunehmender Wasserknappheit und Wüstenbildung. Das Wasser dort stammt vor allem aus dem regenreichen Hochland in der Türkei, wo die Flüsse entspringen.

Große Dämme sorgen für Knappheit im Irak

Der Bau großer Dämme und Bewässerungsanlagen in der Türkei und Syrien hat den Wasserfluss stromabwärts in den Irak verringert. Zudem herrschen im Irak im Sommer teils Temperaturen über 50 Grad Celsius. Das Land ist den Vereinten Nationen zufolge besonders anfällig für die Folgen der Erderhitzung.

Niemandem sei gedient, wenn sich die „Lage mit Blick auf das Wasser und den irakischen Anteil daran“ verschlechtere, sagte Sudani. Erdogan betonte, die Klimakrise und Dürren würden beiden Ländern und der ganzen Welt zusetzen. Es sei wichtig, sparsam mit Wasser umzugehen. Eine gemeinsame ständige Kommission werde die Zusammenarbeit beim Wasser auf „vernünftiger, wissenschaftlicher Grundlage“ vorantreiben, sagte der türkische Präsident.