Dürre in Spanien: Freixenet stellt Hunderte Arbeiter frei

Der Schaumweinhersteller Freixenet hat angesichts der Trockenheit in Spanien einen Plan zur vorübergehenden Entlassung von fast 80 Prozent seiner Belegschaft angekündigt. Die Umsetzung werde je nach Jahreszeit und Dürresituation variieren, teilte das für seinen Cava bekannte Unternehmen aus Katalonien gestern mit.

Archivbild des spanischen Schaumweinherstellers Freixenet
Reuters/Albert Gea

Ziel sei, die Überlebensfähigkeit des Geschäfts zu sichern. Der Plan sei Behörden und Gewerkschaften vorgelegt worden. Wird er umgesetzt, wären ab Mai 615 Mitarbeiter betroffen. Wann diese an ihre Arbeitsplätze zurückkehren sollen, wurde nicht mitgeteilt.

Alte Rebstöcke verdorrt

Nach spanischem Recht können Firmen in Ausnahmesituationen Beschäftigte vorübergehend freistellen und deren Verträge aussetzen. Teile der Iberischen Halbinsel leiden unter der schwersten Trockenperiode seit mutmaßlich 1.200 Jahren. In Freixenets Heimatregion Katalonien herrscht die schlimmste Dürre seit Beginn der Aufzeichnungen. In der Penedes-Region gibt es so wenig Wasser, dass 30 Jahre alte Rebstöcke abgestorben sind.

UNO: Klimawandel mit Risiken für 70 Prozent der Arbeitskräfte

Am selben Tag warnte die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) der UNO in einem Bericht, der Klimawandel würde für mehr als 70 Prozent aller Arbeitskräfte weltweit Sicherheits- und Gesundheitsrisiken mit sich bringen.

Schon jetzt, so die ILO-Schätzung, seien 2,4 der weltweit 3,4 Milliarden Arbeitskräfte während ihrer Arbeitszeit irgendwann übermäßiger Hitze ausgesetzt. Fast 19.000 Menschen kämen jedes Jahr wegen übermäßiger Hitze beim Arbeiten ums Leben, schätzt die ILO.

Gefahren durch extremes Wetter

Hitze und UV-Strahlung sind laut diesem Bericht die größten Gefahren. Die ILO nennt aber auch das Arbeiten bei Extremwetterereignissen, etwa für Fischer, sowie Nothelfer und Aufräumtrupps nach Katastrophen.