Einigung auf KV in Elektroindustrie

In der dritten Verhandlungsrunde hat sich die Gewerkschaft mit den Arbeitgebern auf einen neuen Kollektivvertrag (KV) für die rund 60.000 Beschäftigten in der Elektro- und Elektronikindustrie geeinigt. Die kollektivvertraglichen Löhne und Gehälter werden um 7,5 Prozent erhöht und die Ist-Löhne und -Gehälter steigen um 6,8 Prozent, wie die Gewerkschaften PRO-GE und GPA gestern Abend mitteilten. Die Erhöhungen gelten mit 1. Mai.

Der neue kollektivvertragliche Mindestlohn bzw. das Mindestgrundgehalt beläuft sich auf 2.406,56 Euro brutto pro Monat. Die Lehrlingseinkommen, Zulagen und Reiseaufwandsentschädigungen steigen jeweils um 7,5 Prozent. Die Zulage für die zweite Schicht wird von 0,56 Cent auf einen Euro pro Stunde erhöht.

Programm für Qualifizierung zu Fachkräften

„Nur durch die Betriebsversammlungen war ein Abschluss in dieser Runde und dieser Höhe möglich“, so die gewerkschaftlichen Chefverhandler Reinhold Binder (PRO-GE) und Karl Dürtscher (GPA) in einer Aussendung. Zudem haben die Kollektivvertragspartner eine Qualifizierungsoffensive vereinbart. In den nächsten Jahren sollen Beschäftigte ohne einschlägige Berufsausbildung zu Fachkräften qualifiziert werden.

Arbeitgeber: „Eine Herausforderung“

„Dieses Ergebnis stellt für die Elektro- und Elektronikindustrie im globalen Umfeld eine Herausforderung dar“, hielt Wolfgang Hesoun, Obmann des Fachverbands der Elektro- und Elektronikindustrie (FEEI), fest. Durch den Abschluss seien im Raum stehende Streiks verhindert worden, „die eine zusätzliche Belastung für die ohnehin schon im sehr harten internationalen Wettbewerb stehenden Unternehmen bedeutet hätten“, sagte er.

Erster Abschluss der Frühjahrsrunde

Die KV-Einigung in der Elektro- und Elektronikindustrie (EEI) ist der erste Abschluss in der diesjährigen industriellen Frühjahrslohnrunde. Die Kollektivvertragsverhandlungen für die chemische Industrie gehen heute in die dritte Runde. Für die Papierindustrie steht am 25. April die zweite KV-Runde an.