US-Wettbewerbshüter gegen Fusion von Coach und Michael Kors

US-Wettbewerbshüter wollen den Milliardendeal verhindern, der bekannte Modemarken wie Coach, Michael Kors und Versace unter ein Dach bringen soll. Die Aufsichtsbehörde FTC argumentierte gestern in einer Klage, der Zusammenschluss könne zu höheren Preisen vor allem für Handtaschen und Accessoires führen. Die Unternehmen wollen weiter um die Übernahme kämpfen.

Der rund 8,5 Milliarden Dollar (etwa acht Mrd. Euro) schwere Zusammenschluss war im August angekündigt worden. Dabei will der US-Konzern Tapestry, dem die Marken Coach, Kate Spade und Stuart Weitzman gehören, die Holding Capri kaufen, die Michael Kors, Versace und Jimmy Choo kontrolliert.

Die FTC betont, vor allem Coach und Michael Kors seien auf dem Handtaschenmarkt scharfe Konkurrenten – und mit der Übernahme würde das gemeinsame Unternehmen in den USA eine beherrschende Position auf dem Markt erlangen. Tapestry sei schon zuvor in Einkaufslaune gewesen, und der Zusammenschluss werde weitere Übernahmen von Konkurrenten noch einfacher machen. Gemeinsam hätten die Firmen rund 33.000 Beschäftigte weltweit.

Position im „erschwinglichen Luxussegment“ ausbauen

Tapestry-Chefin Joanne Crevoiserat sagte dem Finanzdienst Bloomberg, die beiden Unternehmen konkurrierten mit Hunderten anderen Marken. „Die FTC hat den Markt und das Shoppingverhalten der Verbraucher grundlegend missverstanden“, kritisierte sie. Auf dem Markt gebe es eine Vielfalt an Marken zu verschiedenen Preisen. Man werde den Deal vor Gericht verteidigen und hoffe weiter, ihn noch in diesem Jahr abzuschließen.

Crevoiserat will mit der Übernahme die Position im „erschwinglichen Luxussegment“ ausbauen, in dem die Artikel teuer, aber günstiger sind als von Nobelmarken wie etwa Louis Vuitton aus dem europäischen Konglomerat LVMH.