Schwerste Angriffe Israels seit Wochen im Norden Gazas

Im Norden des Gazastreifens hat die israelische Armee ihre Offensive deutlich verschärft. Nach Angaben von Augenzeugen gibt es die schwersten Angriffe seit Wochen. In der Nacht auf gestern seien ganze Straßenzüge dem Erdboden gleichgemacht worden. Bewohner der Gegend seien in Panik geraten. Nahezu ununterbrochene Luftangriffe und Panzerbeschuss wurden auch aus den zentralen und südlichen Gebieten gemeldet. Die israelische Armee bezeichnete ihre Angriffe als „gezielt und präzise“. Die radikal-islamische Hamas rief dazu auf, den Druck auf Israel an allen Fronten zu erhöhen.

Das Bombardement erfolgte, nachdem es zuvor in zwei südlichen israelischen Grenzstädten Raketenalarm gegeben hatte. Der Islamische Dschihad, eine mit der Hamas verbündete Terrorgruppe, bekannte sich zu Angriffen auf Sderot und Nir Am und erklärte, die Kämpfer seien auch nach fast 200 Tagen Krieg noch in der Lage, Raketen abzuschießen.

Armee fordert zu Verlassen von Beit Lahia auf

Israel fordert Einwohner in Teilen des nördlichen Gazastreifens zum Verlassen der Gebiete auf. Von Evakuierungen ist der Bereich um die Ortschaft Beit Lahia betroffen. Das Gebiet sei eine „gefährliche Kampfzone“, sagte ein Sprecher Armee. Das Militär werde „mit äußerster Härte gegen terroristische Infrastrukturen und subversive Elemente“ vorgehen. Der erneute Beschuss des Gebiets erfolgt fast vier Monate nach der Ankündigung Israels, seine Truppen dort abzuziehen, da die Hamas diese Gebiete nicht mehr kontrolliere.