Von James Cook erbeutete Speere wieder in Aborigines-Besitz

Vier Speere, die der britische Entdecker James Cook bei seinem ersten Kontakt mit Ureinwohnern Australiens erbeutet hat, sind nach mehr als 250 Jahren wieder im Besitz der Aborigines.

Die Waffen wurden gestern im Rahmen einer Zeremonie am Trinity College in Cambridge an ihre rechtmäßigen Eigentümer – die Aborigine-Gemeinde von La Perouse bei Sydney – zurückgegeben, wie die Zeitung „Sydney Morning Herald“ berichtete.

Cook und seine Mannschaft hatten die Gweagal-Speere 1770 ohne Erlaubnis mitgenommen, nachdem sie mit ihrem Schiff „Endeavour“ in der Botany Bay im heutigen Sydney gelandet waren. Dort waren sie auf das indigene Gweagal-Volk getroffen.

Noch vier Exemplare erhalten

Von ursprünglich 40 Speeren sind heute nur noch vier erhalten: ein Jagdspeer und drei Angelspeere. Seit dem frühen 20. Jahrhundert wurden sie im Museum für Archäologie und Anthropologie der Universität Cambridge aufbewahrt.

Detail eines Speeres
AP/Cambridge University/Jenny Magee

Sechs Mitglieder der Aborigines-Gemeinschaft von La Perouse reisten eigens nach Großbritannien, um die Artefakte entgegenzunehmen. Alle sind direkte Nachkommen der Männer, die sich damals Cook und seiner Crew entgegenstellten.

Ray Ingrey von der indigenen Gujaga Foundation sagte, die Speere verkörperten wahrscheinlich den ersten Kontakt zwischen Europa und speziell Großbritannien mit den australischen Ureinwohnern. Ihre Rückgabe sei ein bedeutsames Ereignis. Die Speere sollen künftig in einem Besucherzentrum an der Botany Bay ausgestellt werden, das noch gebaut wird.