Ägypten: Keine Gespräche mit Israel über Rafah-Offensive

Ägypten hat nach eigener Darstellung keine Gespräche mit Israel über dessen mögliche Militäroffensive in Rafah im südlichen Gazastreifen geführt. Einen entsprechenden Bericht im „Wall Street Journal“ wies der Vorsitzende des Staatsinformationsdiensts SIS, Diaa Raschwan, gestern Abend entschieden zurück.

Ägypten lehne Pläne für solch eine Offensive entschieden ab und habe diese Position auch mehrfach klargestellt, teilte Raschwan mit.

Eine Offensive in der Stadt nahe der ägyptischen Grenze, wo etwa 1,5 Millionen Menschen Schutz suchen, würde zu „Massakern, großem Verlust von Menschenleben und umfassender Zerstörung führen“, sagte Raschwan.

Bericht über Vorbereitungen auf Offensive

Das „Wall Street Journal“ hatte unter Berufung auf israelische Regierungsvertreter berichtet, dass die Offensive vorbereitet werde. Dafür sollten Zivilisten aus Rafah nach Chan Junis und in andere Gegenden in Gaza gebracht werden, berichtete die Zeitung unter Berufung auf ägyptische Regierungsvertreter, die über die Pläne informiert worden seien. In diesen Gegenden sollten die Palästinenser mit Zelten, Orten zur Verteilung von Essen und Feldlazaretten unterstützt werden.

Weitere Reservisten mobilisiert

Wie das israelische Militär heute Vormittag mitteilte, würden nun zwei weitere Reservebrigaden mobilisiert. Diese sollten „defensive und taktische Einsätze im Gazastreifen“ übernehmen. „Die Soldaten haben Kampftechniken geübt und die wichtigsten Einsichten und Lehren aus den bisherigen Kämpfen und dem Bodenmanöver im Gazastreifen gelernt“, hieß es in der Mitteilung.