Später Klimt wird in Wien versteigert: Rekord erwartet

Eines der letzten Gemälde des Jugendstil-Malers Gustav Klimt wird heute im Wiener Auktionshaus im Kinsky versteigert. Das auf 1917 datierte „Bildnis Fräulein Lieser“ wird auf einen Wert von 30 bis 50 Millionen Euro geschätzt.

Das farbenprächtige Porträt galt lange als verschollen. Es sei jahrzehntelang im Verborgenen in österreichischem Privatbesitz gewesen, teilte das Auktionshaus im Vorfeld mit. Die jetzigen Eigentümer hätten es vor etwa zwei Jahren von entfernten Verwandten geerbt.

Die Wiederentdeckung des bedeutenden Damenporträts, das zu den schönsten Werken aus Klimts (1862–1918) letzter Schaffensperiode zähle, sei eine Sensation, hieß es. Das 140 mal 80 Zentimeter große Bild zeigt eine junge Frau in strenger frontaler Haltung vor rotem Hintergrund. Um ihre Schultern liegt ein reich mit Blumen dekorierter Umhang.

Die verleumdete Mäzenin

Die Familie Lieser als Auftraggeber des Porträts gehörte zum vermögenden Wiener Großbürgertum. Lilly Lieser, geboren 1875 in Wien, ermordet in Auschwitz 1943, war höchstwahrscheinlich die Auftraggeberin des Bildes, sie besaß es wohl auch.

Wie und wann es ihr abhandenkam, ist unbekannt. Nun steht das Bild im Auktionshaus Kinsky zum Verkauf – und damit auch eine historisch beispielhafte Biografie im Fokus, inklusive Verleumdung durch den Komponisten Arnold Schönberg.

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