Polaschek für eigene Sonderpädagogik-Ausbildung

In einer Rede im Bundesrat anlässlich des Beschlusses der verkürzten Lehrerausbildung hat sich ÖVP-Bildungsminister Martin Polaschek heute laut Parlamentskorrespondenz für die Rückkehr zu einer eigenständigen Ausbildung für Sonderschullehrerinnen und -lehrer ausgesprochen.

Die Abschaffung habe sich aus seiner Sicht nicht bewährt, so Polaschek, als damaliger Vorsitzender des Forums Lehre in der Universitätenkonferenz (uniko) einer der Mitautoren der Reform von 2015.

Bis zur damaligen Umstellung gab es eine eigenständige Ausbildung für Volksschul-, Mittelschul-, Berufsschul- und Sonderschullehrer an den Pädagogischen Hochschulen (PH), die Lehrer für AHS und Berufsbildende mittlere und höhere Schulen (BMHS) wurden an den Unis ausgebildet.

Aktuell Spezialisierung statt eigener Ausbildung

Seit der Reform werden Lehrerinnen und Lehrer für die Altersgruppe sechs bis zehn Jahre (Primarstufe) an den PHs ausgebildet, jene für ältere Schüler (Sekundarstufe) von Unis und PHs gemeinsam. Eine eigene Ausbildung für Schultypen und damit auch für Sonderschullehrer gibt es nicht mehr, stattdessen können sich Lehramtsstudierende auf Inklusive Pädagogik spezialisieren.

Die Lehrergewerkschaft warnt schon länger davor, dass diese Regelung den Personalmangel an Sonderschulen noch verschlimmere.