Nordmazedonien: Oppositionelle bei Präsidentschaftswahl voran

Bei der Präsidentschaftswahl in Nordmazedonien hat sich die konservative Kandidatin Gordana Siljanovska-Davkova gestern klar gegen Amtsinhaber Stevo Pendarovski durchgesetzt. Die Kandidatin der oppositionellen VRMO-DPMNE kam nach vorläufigen Ergebnissen auf 36,99 Prozent der Stimmen, Pendarovski auf 18,18 Prozent. Knapp dahinter lag Außenminister Bujar Osmani mit 16,44 Prozent. Weil niemand die absolute Stimmenmehrheit erreichte, wird es am 8. Mai eine Stichwahl geben.

Osmani war für die mitregierende Demokratische Integrationsunion (DUI), die Partei der Albaner Nordmazedoniens, angetreten. Er hatte als amtierender OSZE-Vorsitzender im vergangenen Jahr deutlich an politischer Statur gewonnen. Während Siljanovska-Davkova der Platz in der Stichwahl nicht mehr zu nehmen war, lieferten sich Pendarovski und Osmani ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den zweiten Platz in der zweiten Wahlrunde. Die Wahlbeteiligung lag laut der staatlichen Wahlkommission bei knapp 49 Prozent.

Die Behörden hatten zuvor von einem ruhigen Verlauf berichtet. Die Wahlbeteiligung blieb wie erwartet niedrig, obwohl die Bürgerinnen und Bürger wegen des Urnenganges einen arbeitsfreien Tag erhalten hatten. Die Wahlbeteiligung wird erst im zweiten Wahlgang relevant. Sie muss mindestens 40 Prozent betragen, damit die Wahl gültig ist. Die Stichwahl am 8. Mai wird zeitgleich mit den Parlamentswahlen stattfinden.