Vermittlungsgespräche in Katar: Kinder freigelassen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich beim einflussreichen Golfemirat Katar für Hilfe bei der Freilassung von 16 gewaltsam nach Russland verschleppten ukrainischen Kindern bedankt.

„Dank der Vermittlungsbemühungen unseres befreundeten Katars wurden sie freigelassen und mit ihren Familien zusammengeführt“, schrieb Selenskyj gestern Abend auf X (Twitter). Die Kinder und ihre Angehörigen befänden sich derzeit in Katar zur medizinischen, psychischen und sozialen Genesung.

Russland bestätigt Vereinbarung

Russland gab eine Vereinbarung mit der Ukraine über den Austausch von Kindern bekannt, die infolge von Moskaus Invasion vertrieben wurden. Die Vereinbarung sehe vor, dass 29 Kinder in die Ukraine und 19 nach Russland gebracht werden, sagte Russlands Kinderrechtsbeauftragte Maria Lwowa-Belowa gestern in Doha, wo sich Vertreter der Ukraine und Russlands mit katarischen Vermittlern trafen.

Moskau wird vorgeworfen, ukrainische Kinder auf russisches Staatsgebiet zu verschleppen. Gegen Lwowa-Belowa wurde in diesem Zusammenhang vom Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag 2023 ein Haftbefehl ausgestellt. Die Kinderrechtsbeauftragte des Kreml gab keine Details dazu an, warum sich die Kinder in russischen Händen befanden oder woher sie gekommen sind.

Kiew: 20.000 Kinder in Russland oder besetzten Gebieten

Die Ukraine identifizierte bis Februar eigenen Angaben zufolge knapp 20.000 Kinder, die nach Russland oder in russisch besetzte Gebiete der Ukraine gebracht worden sein sollen. Nur mehrere hundert davon sollen bisher zurückgekehrt sein. Die Angaben konnten unabhängig nicht überprüft werden.