Schwere Regenfälle: Dutzende Tote in Kenia

Keine Entwarnung für die Unwetterregionen in Ostafrika: In Kenia erwarten Fachleute bis morgen schwere Regenfälle, die besonders in der Millionenmetropole Nairobi auftreten dürften. Mittlerweile sind in dem Land laut Angaben der Regierung mindestens 70 Tote zu beklagen.

eine Person beseitigt Teile eines zerstörten Wohngebäudes
APA/AFP/Luis Tato

Besonders schwere Auswirkungen hat der Regen in den dicht bevölkerten Slums, wo es zu Springfluten und Erdrutschen kam. In Mathare, einem der Slums von Nairobi, fanden obdachlos gewordene Einwohner eine erste Unterkunft in Schulen. Dennoch sollen in Kenia am Montag planmäßig die Schulen nach den Osterferien öffnen, hieß es gestern.

Die Regierung richtete ein Krisenzentrum ein und forderte die Menschen in gefährdeten Regionen auf, nach Möglichkeit in höher gelegene Gebiete auszuweichen. Notfalls sollten die Menschen auch gegen ihren Willen in Sicherheit gebracht werden, kündigte Präsident William Ruto an.

Von den schweren Regenfällen sind gut die Hälfte aller Verwaltungsbezirke des Landes betroffen. Mehrere Verbindungsstraßen und Brücken sind wegen der Überflutungen unpassierbar.

Im Nachbarland Tansania kamen bei den seit Wochen anhaltenden schweren Regenfällen inzwischen 155 Menschen ums Leben, mehr als 10.000 Häuser wurden zerstört. Das Wetterphänomen „El Nino“ war in die Ende März beginnende Regenzeit in Ostafrika übergegangen.