Kreml: Einnahme von weiterem ostukrainischen Dorf

Russland hat nach eigenen Angaben ein weiteres Dorf im Osten der Ukraine eingenommen. Die russische Armee habe das Dorf Nowobachmutiwka rund zehn Kilometer nordwestlich der Stadt Awdijiwka „befreit“, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau heute in seinem täglichen Lagebericht von der Front mit.

Die Stadt Awdijiwka in der ostukrainischen Region Donezk hatte Russland im Februar nach langen Kämpfen vollständig unter seine Kontrolle gebracht. Danach hatte die russische Armee weiter schnell an Boden gewonnen, während sich die ukrainische Armee aus Mangel an Munition und an Soldaten in der Defensive befand.

Nowobachmutiwka liegt in der Nähe der Ortschaft Otscherytne, in die die russische Armee diese Woche einmarschiert war. Beobachtern zufolge kontrolliert sie derzeit einen Großteil des Dorfes.

Kritik durch Militärblogger

Bei ukrainischen Militärbloggern löste das Kritik aus. Der Telegram-Kanal „DeepState“, der der ukrainischen Armee nahesteht und mehr als 700.000 Abonnenten und Abonnentinnen hat, warf der Führung der an Ort und Stelle stationierten 115. motorisierten Brigade vor, für den „Zusammenbruch der Verteidigung in der ganzen Region“ verantwortlich zu sein und damit „bedeutende Verluste“ verschuldet zu haben.

Der Oberkommandierende der ukrainischen Streitkräfte, Olexandr Syrskyj, hatte Mitte April eingeräumt, dass sich die Lage an der Ostfront „bedeutend verschlechtert“ habe. Am Montag prognostizierte der Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes, Kyrylo Budanow, für Mitte Mai, Anfang Juni eine weitere Verschlechterung. „Wir denken, dass uns in der nahen Zukunft eine eher schwierige Lage erwartet“, sagte er in einem Interview.