Gaza: Biden drängt bei Verhandlungspartnern auf Geiseldeal

US-Präsident Joe Biden hat bei den Verhandlungspartnern Katar und Ägypten auf den Abschluss eines Geiselabkommens mit der Terrororganisation Hamas gedrängt.

Biden habe den ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi und den katarischen Emir Tamim bin Hamad Al Thani am Telefon dazu angehalten, „alle Anstrengungen zu unternehmen, um die Freilassung der von der Hamas festgehaltenen Geiseln zu erreichen“, teilte das Weiße Haus gestern Abend mit.

Das sei das derzeit einzige Hindernis für eine Feuerpause und Hilfe für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen, hieß es weiter. Sollte ein von Israel akzeptiertes Abkommen zustande kommen, würden sich die USA dafür einsetzen, dass dieses auch eingehalten würde.

Biden habe im Gespräch mit Sisi außerdem betont, dass Palästinenserinnen und Palästinenser nicht nach Ägypten oder an einen anderen Ort außerhalb des Gazastreifens vertrieben werden dürfen.

Appell an Hamas

Bidens Sprecherin Karine Jean-Pierre hatte die Hamas zuvor aufgefordert, dem Vorschlag über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg zuzustimmen. „In den vergangenen Tagen gab es neue Fortschritte bei den Gesprächen, und derzeit liegt die Pflicht tatsächlich bei der Hamas. Es liegt ein Angebot auf dem Tisch, und sie müssen es annehmen“, sagte sie.

Die Hamas hat laut Aussagen des britischen Außenministers David Cameron ein Angebot für eine 40-tägige Feuerpause vorliegen. Im Gegenzug für die Freilassung von Geiseln aus der Gewalt der Hamas sollten zudem „möglicherweise Tausende“ Palästinenser aus israelischen Gefängnissen freigelassen werden.

US-Außenminister Antony Blinken, der aktuell in der Region unterwegs ist, sprach von einem „sehr, sehr großzügigen“ Vorschlag Israels. Die Reaktion der Hamas steht noch aus. Eine Hamas-Delegation verließ gestern die ägyptische Hauptstadt, um mit der Führung über den Vorschlag zu sprechen, wie zwei Insider der Nachrichtenagentur Reuters sagten.