Dominik Wlazny, Parteivorsitzender der Bierpartei
APA/Georg Hochmuth
Wlazny

Bierpartei tritt bei Nationalratswahl an

Die Bierpartei tritt bei der Nationalratswahl, die im Herbst stattfindet, an. Parteichef Dominik Wlazny gab das Dienstagvormittag in einer Pressekonferenz bekannt. Der Zuspruch sei „massiv“, auch wenn das selbst gesteckte Ziel an Spendengeldern und neuen Mitgliedern nicht erreicht wurde.

Wlazny, der scherzhaft meinte, seine Ansage werde wohl für „Schnappatmung“ in den Zentralen der anderen Parteien sorgen, beantwortete nach seinem Statement keine Fragen, kündigte für nächste Woche aber eine weitere Pressekonferenz mit mehr Details an. So soll es am Mittwoch dann „mehr Gesichter“ geben.

Der Bierpartei-Chef betonte, man sei weiter damit beschäftigt, die nötige Infrastruktur aufzubauen, und erwarte sich nach der nunmehrigen Ankündigung anzutreten einen verstärkten Zulauf. Das Finanzierungsziel sei „mehr als zur Hälfte“ erreicht, „das Glas also mehr halb voll“, so Wlazny in der Metaphorik seiner Partei bleibend. Seine Partei sei jedenfalls „gekommen, um zu bleiben“.

Bierpartei-Chef verkündet Antreten bei NR-Wahl

Dominik Wlazny hat in Wien das Antreten der Bierpartei bei der Nationalratswahl im Herbst angekündigt. Die Partei erreiche „massiven“ Zuspruch und sei „gekommen, um zu bleiben“, so Wlazny auf der Pressekonferenz.

Selbst gestecktes Ziel bisher nicht erreicht

An sich hatte sich der gescheiterte Präsidentschaftskandidat im Jänner zu einer Kandidatur bereiterklärt, jedoch 20.000 Mitglieder bzw. 1,2 Millionen Euro Budget bis Ende April als Voraussetzung dafür genannt. Ende März hatte die Bierpartei freilich erst gut eine halbe Million Euro als Basis.

Wlaznys Aussage zufolge dürfte seither noch etwas dazugekommen sein, aber von 1,2 Millionen Euro ist die Bierpartei offenbar noch weit entfernt. Auch beim Mitgliederziel war man einen Monat vor Ende der selbst gesteckten Frist erst bei etwa der Hälfte der gewünschten Zahl. Am Dienstag gab es dazu von Wlazny keine Angaben.

Weiters sagte Wlazny bei der Pressekonferenz, die Menschen seien höchstens politikerverdrossen, sicher aber nicht politikverdrossen. Seine Partei stehe dafür, dass die Menschen gehört würden. In den letzten drei Monaten habe man eine Reformbewegung „quasi aus dem Boden gestampft“. In fast allen Bundesländern habe es Veranstaltungen gegeben, aus denen sich wieder Stammtische entwickelt hätten und daraus wiederum Ideen.

In meisten Umfragen über Vierprozenthürde

In so gut wie allen zuletzt veröffentlichten Umfragen würde die Bierpartei die Vierprozenthürde überwinden. Die links der Mitte angesiedelte Bewegung dürfte vor allem Protestwähler anziehen und könnte speziell für SPÖ, Grüne und KPÖ eine unangenehme Kontrahentin sein.

Dass Wlazny durchaus Wähler hat, bewies er bereits bei der Hofburg-Wahl. Dort kam der studierte Mediziner, der lange vor allem als Bandleader Marco Pogo bekannt war, mit 8,3 Prozent der Stimmen auf Platz drei, in Wien sogar auf Position zwei.