Tote Aktivistin: Bericht belastet Regime im Iran schwer

Einem BBC-Bericht zufolge untermauert ein geleaktes Geheimdokument den Verdacht, wonach eine vor rund zwei Jahren in Teheran zunächst spurlos verschwundene und nach neun Tagen tot aufgefundene 16-jährige Aktivistin Opfer des iranischen Regimes geworden sei.

Das laut BBC als „streng vertraulich“ gekennzeichnete Dokument lege nahe, dass Nika Schakarami von drei, für die iranischen Sicherheitskräfte arbeitenden Männern sexuell missbraucht und dann getötet worden sei.

Konkret beinhalte der Bericht Aussagen einer Anhörung der beteiligten Männer sowie hochrangiger Kommandeure, die laut BBC „versucht haben, die Wahrheit zu verbergen“. Eigenen Angaben zufolge wurde das Dokument von der BBC über Monate geprüft. „Unsere umfangreichen Nachforschungen haben ergeben, dass die Papiere, die wir erhalten haben, tatsächlich die letzten Bewegungen des Teenagers aufzeichnen“, wie die BBC dazu mitteilte.

Von Anfang an schwere Vorwürfe

Familienmitglieder erhoben von Anfang an Vorwürfe, die junge Frau sei vom Geheimdienst verhaftet und getötet worden. Auch ein kurz nach Schakaramis Verschwinden aufgetauchtes Video habe den Verdacht erhärtet, dass das Regime des Iran die Täterschaft hinter dem Tod Schakaramis zu verschleiern suchte, wie dazu das deutsche Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ erinnert.

Den Angaben zufolge hätten auch CNN-Recherchen bereits „eindeutige Hinweise“ dafür geliefert, „dass Schakarami am 21. September nach einer Demonstration von bewaffneten Kräften des Regimes verhaftet, misshandelt und umgebracht wurde“.

Die iranische Polizei erklärte dagegen iranischen Agenturangaben zufolge, Schakarami sei von einem Hochhaus gestürzt und ihre Leiche erst am nächsten Tag von den Nachbarn entdeckt worden. Sie wies zudem Vorwürfe zurück, wonach Schakaramis Tod im Zusammenhang mit den aktuellen Protesten stehe.