Crossing Europe: Schnappschüsse eines Kontinents

Mit vier parallelen Eröffnungsfilmen ist gestern Abend das Filmfestival Crossing Europe in Linz in seine 21. Ausgabe gestartet. Einer der Filme ist die tragikomische Familiengeschichte „Housekeeping for Beginners“ von Goran Stolevski, die sich mit Queerness und dem Leben als Roma in Nordmazedonien auseinandersetzt.

Der zweite ist die Selbstfindungsstory „Ellbogen“ von Asli Özarslan über eine junge Deutsch-Türkin, die Verfilmung des gleichnamigen Romandebüts von Fatma Aydemir. Außerdem sind am Eröffnungsabend der Horrorfilm „Cuckoo“ von Tilman Singer sowie die Doku „Gerlach“ von Aliona van der Horst und Luuk Bouwman über einen niederländischen Bauern alter Schule zu sehen.

Szene des Films Ellbogen
Ozan Acidere

Van der Horst ist auch das diesjährige Tribute gewidmet. Im Rahmenprogramm erwarten das Publikum u. a. Talks mit rund 100 Filmgästen aus dem In- und Ausland, die Nightline bietet Partystimmung mit DJ-Sets.

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„Neue Facetten des Zusammenlebens“

Bis 5. Mai stehen 144 Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme aus 41 Ländern auf dem Programm. Im Wettbewerb werden Geld- und Sachpreise im Wert von rund 30.000 Euro vergeben. Thematisch haben sich die Filmemacherinnen und -macher vor allem mit den Themen Krieg und Migration, Feminismus und LGBTQ, Coming of Age und Klimaaktivismus befasst.

Es ist die dritte Ausgabe des Festivals unter der Doppelspitze von Sabine Gebetsroither und Katharina Riedler, die in ihrer Begrüßung eine Hoffnung auf die „Kraft des Kinos als sozialer Raum“ formulieren und mit ihrer Filmauswahl Neugierde auf „neue Facetten des Zusammenlebens“ wecken möchten.

Katharina Riedler und Sabine Gebetsroither
Violetta Wakolbinger

In der Local-Artist-Schiene wird heuer neben dem traditionellen Local Artist Award und dem Creative Region Music Video Award ein neuer Preis verliehen: Der Local Artist Innovation Award prämiert Arbeiten aus dem Spektrum der Animationskunst.

Die Frauenquote des Festivals ist hoch: Rund 47 Prozent der Filme sind unter weiblicher Regie entstanden, 38 Prozent unter männlicher und der Rest wurde von gemischten Teams oder non-binären Personen inszeniert.