Palästinenser vertreiben EU-Diplomaten aus Museum

Im Westjordanland haben Studenten einer palästinensischen Universität gestern Vertreter und Vertreterinnen mehrerer EU-Staaten aus dem Palästinensischen Nationalmuseum in der Ortschaft Bir Zait vertrieben. Die Demonstranten wollten nach eigenen Angaben ihren Protest gegen die Haltung mehrerer Staaten zum Gaza-Krieg ausdrücken.

Auf im Internet verbreiteten Aufnahmen war der italienische Generalkonsul Domenico Bellato zu sehen, der das Museum fluchtartig verließ, ihm folgte eine Menschenmenge aus Demonstranten. Nach Angaben eines Augenzeugen wollten die Demonstranten ihren Protest aber insbesondere gegen deutsche Vertreter wegen der Unterstützung Deutschlands für Israel richten.

Auf weiteren Aufnahmen war ein Auto zu sehen, das zur Delegation der Diplomaten gehört haben soll. Demonstranten klopften an dessen Scheiben und warfen Gegenstände auf das Fahrzeug.

Das Palästinensische Nationalmuseum distanzierte sich von der EU-Veranstaltung. Das Museum habe keinen der Botschafter aus den Ländern eingeladen, die das Haus besucht hätten. „Hätten wir von der Anwesenheit von Botschaftern aus Ländern gewusst, die uns nicht unterstützen, hätten wir uns geweigert, den Saal zu vermieten“, erklärte die Museumsleitung.