Greenwashing: Brussels Airlines und Air France-KLM ermahnt

Die Lufthansa-Tochter Brussels Airlines und die beiden Hauptmarken von Air France-KLM gehören zu den 20 Airlines, die die EU wegen möglicherweise beschönigender Aussagen zum Klimaschutz ermahnt hat. Die drei Fluggesellschaften bestätigten heute einen Bericht des belgischen Radiosenders RTBF.

Die Europäische Kommission hatte am Dienstag bekanntgegeben, in Koordination mit Verbraucherschützern 20 Airlines wegen potenziell irreführender Umweltwerbeaussagen, kurz Greenwashing, ermahnt zu haben.

Dabei geht es zum Beispiel um Tickettarife, mit denen Kundinnen und Kunden einen finanziellen Beitrag zum Kauf nachhaltigen Kraftstoffs (SAF) oder zu Klimaschutzprojekten leisten können, um die CO2-Belastung ihres Fluges auszugleichen.

Überprüfbare Angaben eingefordert

Die EU und die Verbraucherschützer monieren mehrere irreführende Praktiken, die sie ermittelt hätten. Begriffe wie „grün“ und „nachhaltig“ sollen nicht verwendet werden ohne klare, überprüfbare Angaben zur Reduktion von Treibhausgas.

Zu beanstanden sei auch das Werben für den Einkauf von SAF, ohne die Umweltauswirkungen des Kraftstoffs genau zu erklären. Die Unternehmen sollen ihre Behauptungen zum Ausgleich von CO2-Emissionen über Ticketpreise wissenschaftlich nachweisen.

Die Airlines haben 30 Tage Zeit, sich zu rechtfertigen und Abhilfe zu schaffen. Darüber wird die Kommission erneut mit den Verbraucherschützern beraten und vereinbarte Änderungen überwachen. Sollten die Airlines nichts tun, drohen Sanktionen. Air France und die Lufthansa-Gruppe erklärten, sie wollten die Beschwerden sorgfältig prüfen.