Pläne für „Lexikon demokratiefeindlicher Begriffe“

„Volkskanzler“, „Lügenpresse“, „Systemparteien“: Worte wie diese sind längst Teil des aktuellen politischen Diskurses in Österreich. Autorenverbände sehen darin „ein Wording, das drauf und dran ist, die Demokratie abzuschaffen“.

Sie haben sich deshalb im Wahljahr zur Plattform „Der Wert der Demokratie“ zusammengeschlossen, um Aufklärungsarbeit zu leisten. Am Ende soll ein „Lexikon demokratiefeindlicher Begriffe“ stehen, hieß es heute bei der Präsentation.

Rund 20 Verbände Teil der Plattform

Gegründet wurde die Plattform, die sich in einer Pressekonferenz der Öffentlichkeit vorstellte, von der IG Autorinnen Autoren, dem österreichischen PEN-Club, der Grazer Autorinnen Autorenversammlung und vom österreichischen Schriftsteller/innenverband.

Inzwischen sind rund 20 Verbände bzw. Einrichtungen dabei. Ziel sei es, „politischen Akteurinnen und Akteuren, die das demokratische System durch Verleumdung, Hetze, Lüge und Täuschung desavouieren wollen, deutlich und nachdrücklich zu widersprechen“, heißt es in der Grundsatzerklärung der Plattform.

Gemeinsame Kommentare, Statements und Appelle

Es sollen gemeinsam verfasste Kommentare, Statements und Appelle veröffentlicht werden, die sich allesamt mit antidemokratischen Begriffen und Redewendungen auseinandersetzen, ihren Zweck analysieren und Inhalte und Bedeutung historisch kontextualisieren.

Publizieren wollen sie die Verbände anfangs auf ihren jeweiligen Websites, da man bisher über keinen gemeinsamen Onlineauftritt verfüge. Angedacht sei aber ein Blog, wie die neue PEN-Präsidentin Marion Wisinger sagte.

Wenn genügend Beiträge zusammenkommen, sollen sie als „Lexikon demokratiefeindlicher Begriffe“ publiziert werden, sagte IG-Autorinnen-Autoren-Geschäftsführer Gerhard Ruiss. Wo und in welcher Form, sei aber noch unklar.