Bestechungsverfahren: Carla Bruni-Sarkozy unter Verdacht

Carla Bruni-Sarkozy, Ehefrau des ehemaligen französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy, steht im Verdacht, ihren Mann in einer Affäre um mutmaßliche Wahlkampfgelder aus Libyen auf illegale Weise unterstützt zu haben.

Die Sängerin wurde heute erstmals nicht als Zeugin, sondern als Verdächtige befragt, wie die Nachrichtenagentur AFP heute aus Justizkreisen erfuhr.

Mittelsmann zog Aussagen zurück – Justiz vermutet Bestechung

In dem seit Oktober 2023 laufenden Verfahren gegen Sarkozy und mehrere weitere Verdächtige geht es um die Aussagen des franko-libanesischen Mittelsmannes Ziad Takieddine.

Dieser hatte Sarkozy zunächst belastet. Er hatte vor Gericht ausgesagt, 2006 und 2007 Koffer voller Bargeld des ehemaligen libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi an Sarkozy übergeben zu haben.

Später nahm Takieddine seine Aussagen überraschend zurück. Die Justiz ermittelt gegen Sarkozy und seine PR-Beraterin Michele Marchand wegen Zeugenbestechung.

Nachrichten von Handy gelöscht

Sarkozys Frau, die 2023 lediglich als Zeugin angehört worden war, ist mittlerweile selber in Verdacht geraten: Den Ermittlern war aufgefallen, dass Bruni-Sarkozy sämtliche Nachrichten gelöscht hatte, die sie mit der PR-Beraterin ausgetauscht hatte – kurz bevor die Justiz ein Verfahren gegen die PR-Beraterin einleitete.