RBI will bei Sanktionsrisiko STRABAG-Deal abblasen

Die Wiener Raiffeisen Bank International (RBI) will von ihren Plänen zum Kauf eines Anteils am Baukonzern STRABAG abrücken, sollte das Risiko von Sanktionsverletzungen bestehen. „Wenn wir uns mit dem Sanktions- und Compliance-Risiko nicht anfreunden können, müssen wir von diesem Geschäft Abstand nehmen“, sagte Bankchef Johann Strobl gestern in einer Telefonkonferenz mit Analysten. Ein möglicher Verkauf der russischen Tochterbank sei davon unbeeinflusst.

Die RBI will für rund 24 Prozent an der STRABAG rund 1,1 Milliarden Euro zahlen. Doch der Deal steht in der Kritik des US-Finanzministeriums, weil nicht klar ist, welche Rolle der sanktionierte russische Oligarch Oleg Deripaska bei dem Geschäft spielt. Die STRABAG-Aktien, die die RBI kaufen will, werden von einer russischen Firma gehalten, die bisher von Deripaska kontrolliert wurde.

Aktien derzeit eingefroren

Aufgrund der Sanktionsbestimmung sind die Aktien daher derzeit eingefroren. Zuletzt kam es allerdings zu einem Eigentümerwechsel – Rasperia wurde an eine russische Firma namens Iliadis verkauft, die laut RBI nicht sanktioniert ist. Da nicht klar ist, wer hinter Iliadis steht, befürchten die US-Behörden, dass Deripaska von dem Geschäft profitieren könnte. Sollte die RBI gegen Sanktionen verstoßen, droht ihr eine Strafe der US-Behörden.

„Wir werden mit dem Erwerb der Strabag-Anteile nicht fortfahren, wenn wir glauben, dass das Risiko von Sanktionen oder anderen Auswirkungen seitens einer der relevanten Behörden, einschließlich des US-Finanzministeriums und der OFAC, besteht“, sagte Strobl. Der Manager erklärte zudem, er habe den Behörden „sorgfältig zugehört“ und dass das geplante Geschäft weiter geprüft werden müsse.