Kenia ordnet Evakuierung rund um Staudämme an

Das kenianische Innenministerium hat die Evakuierung für Bewohnerinnen und Bewohner angeordnet, die in der Nähe von vollgelaufenen Staudämmen und Wasserreservoirs leben. Betroffen seien 178 Anlagen in 33 Landkreisen des ostafrikanischen Landes. Diese drohen jederzeit überzulaufen, hieß es in einer Mitteilung des Ministeriums auf X (Twitter). Die Zahl der bestätigten Todesopfer durch das Hochwasser stieg unterdessen auf 188.

Luftaufnahme zeigt überflutetes Resort
AP/Bobby Neptune

Auch Gebiete, die anfällig für Erdrutsche und Schlammlawinen sind, sowie Siedlungen im Uferbereich von Flüssen und anderen Wasserläufen sollen geräumt werden. Die Bevölkerung ist angewiesen, die betroffenen Gebiete innerhalb von 24 Stunden zu verlassen. Es bestehe ein hohes Risiko für die dort lebenden Personen.

Keine Entspannung erwartet

Die übliche lange Regenzeit von März bis Mai wird heuer durch das Wetterphänomen „El Nino“ verstärkt, das die Region bereits Ende vergangenen Jahres mit Unwettern und Überschwemmungen getroffen hatte. Auch in den nächsten Tagen ist kein Nachlassen abzusehen: Es wird erwartet, dass Zyklon „Hidaya“ voraussichtlich die kenianische Küste treffen und schwere Regenfälle, große Wellen und starke Winde verursachen wird.

Rettungseinsatz in Mai Mahiu
Reuters/Monicah Mwangi

Laut dem kenianischen Innenministerium werden 90 Menschen noch vermisst. In der Zwischenbilanz war zudem von 125 Verletzten die Rede. Etwa 165.000 Menschen hätten wegen der Überschwemmungen ihre Häuser verlassen müssen.