Moskau schrieb Selenskyj zur Fahndung aus

Russland hat den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zur Fahndung ausgeschrieben. Das meldeten russische Nachrichtenagenturen heute unter Berufung auf eine Fahndungsliste des Moskauer Innenministeriums. Strafrechtlich gesucht werde Selenskyj, geboren 1978 in Krywyj Rih, Gebiet Dnipropetrowsk, Ukraine, heißt es dort. Der Grund für die Verfolgung wurde nicht genannt.

Auch Poroschenko und Pawljuk auf Liste

Später wurde bekannt, dass auch der ukrainische Ex-Präsident Petro Poroschenko und der Anfang des Jahres zum Chef der ukrainischen Heerestruppen ernannte Olexandr Pawljuk zur Fahndung ausgeschrieben sind. Das Außenministerium in Kiew bezeichnete die Aufnahme Selenskyjs auf die Fahndungsliste als Zeichen der „Verzweiflung der russischen Propagandamaschine“, die nicht wisse, was sie sonst noch als Neuigkeit präsentieren könne.

Die Maßnahme gilt als symbolischer Akt, da sich Selenskyj und die anderen Personen nicht auf russischem Boden befinden. Daher hat sie keine direkten Auswirkungen für den ukrainischen Staatschef oder die anderen genannten Personen. In der Vergangenheit setzte Russland schon andere hochrangige Politiker auf die Fahndungsliste, beispielsweise Estlands Ministerpräsidentin Kaja Kallas.

Russland begründete seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine unter anderem mit der angeblichen Unterdrückung der russischsprachigen Bevölkerung im Nachbarland. Kreml-Chef Wladimir Putin, der den Angriffsbefehl erteilt hat, wird selbst vom Internationalen Strafgerichtshof per Haftbefehl gesucht.